Asphaltierung auf Radrouten zuungunsten des Radverkehrs und der Fußgänger
Der Bezirk hat die Friedelstraße zwischen Maybachufer und Weserstraße im Rahmen des Ausbaus der bezirklichen Radrouten nun fertig asphaltiert. Bisher erforderte die Fahrt durch die Friedelstraße im Bereich zwischen Weserstraße und Kreuzberg von Radfahrenden eine hohe Leidensfähigkeit – die Asphaltierung bringt nun eine große Erleichterung.
Erfreulicherweise wurde die Maßnahme für den Radverkehr auch dazu genutzt, die Sicherheit zu Fuß gehender Personen zu verbessern. Es wurden zwei Gehwegvorstreckungen eingerichtet, durch die die Kreuzungen leichter und sicherer zu Fuß überquert werden können.
Enttäuschenderweise wurde hier jedoch eine Maßnahme für den Radverkehr umgesetzt, ohne gleichzeitig die Sicherheit Radfahrender zu erhöhen. Im Gegenteil dürfte der durch die Asphaltierung erreichte Komfortvorteil mit einer verringerten Verkehrssicherheit für Radfahrende erkauft worden sein, denn:
- Die real gefahrenen Geschwindigkeiten der KFZ auf der Friedelstraße dürften sich durch den glatteren Belag erhöhen
- Die Friedel-und Weserstraße ist nun für den Kraftfahrzeugverkehr die attraktivste Verbindung vom Maybachufer zur Sonnenallee. Dadurch werden die Radfahrenden mit mehr statt weniger Autos konfrontiert werden.
- Durch die gesteigerte Attraktivität wird die „Anlieger frei“ Regelung in der Fahrradstraße in der Weserstraße wird noch deutlich häufiger ignoriert werden, als es ohnehin schon der Fall ist.
Welche Eltern sollen sich unter diesen Umständen trauen, ihre 9 Jährigen Kinder alleine über die Friedelstraße mit dem Rad zur Schule zu schicken? Neuköllner Autofahrende sind nicht gerade dafür bekannt, durch ein Übermaß an Rücksichtnahme aufzufallen.
Lieber Martin Hikel, warum wird die Sicherheit Radfahrender nicht erhöht? Warum gibt es keine Maßnahmen, die dazu führen, dass eine neue Radroute sich nicht als attraktive Route für den KFZ Verkehr eignet? Auch unabhängig der einschlägigen Vorschriften des Mobilitätsgesetzes sollte es doch selbstverständlich sein, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden, für die eine Maßnahme umgesetzt wird, als erstes im Blick zu haben.
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