Kampagnenaufruf: Förderung von Verkehrsberuhigung auf Radrouten
Heute haben wir Bezirksbürgermeister Martin Hikel einen offenen Brief geschrieben und Verkehrsberuhigung auf den für den Radverkehr asphaltierten Radrouten gefordert – mache Du das auch und zeig den politisch Verantwortlichen, dass sicherer Radverkehr nur mit weniger Kfz funktioniert!
Schreibt eine E-Mail an info@spd-neukoelln.de und info@gruene-neukoelln.de und / oder geht zu den Sprechzeiten der Parteien (Sprechzeiten SPD – Mo, Mi und Do 14-18 Uhr; Die Grünen – Di und Do: 16-18, Mi: 10-13)! Jede einzelne Empörung zählt und gibt der Politik den nötigen Rückhalt, um ein fahrradfreundliches Neukölln zu bauen!
Unser Brief an dem Bürgermeister von Neukölln
„Sehr geehrter Herr Hikel,
zurzeit werden im Rahmen des Radroutennetzes Neuköllns verschiedenen Straßen für den Radverkehr asphaltiert. Wie Sie wissen, sind dies sehr kostspielige Maßnahmen, die – richtig umgesetzt – zu erheblichen Verbesserungen für Radfahrende führen können. Zentrale Voraussetzung für eine auch für Kinder und nicht hartgesottene, sportliche Radler*innen funktionierende attraktive Radroute ist eine geringe Verkehrsbelastung durch Kfz und Lkw-Verkehre. Da es sich in der Regel um Tempo-30-Zonen handelt, findet der Radverkehr im Mischverkehr statt. In den Niederlanden geht man davon aus, dass Mischverkehr nur bei einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsmenge (DTV) von unter 2500 Autos sinnvoll ist. Die Verkehrsstärken in den meisten Neuköllner Straßen – insbesondere in den als Schleichwege missbrauchten Radrouten – liegen deutlich darüber und verhindern eine sichere Nutzung der Straße für den Radverkehr.
Wir fordern Sie daher auf, geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Verkehrsmenge (insbesondere des reinen Durchgangsverkehrs) auf Radrouten zu ergreifen. Vor allem bei neu asphaltierten Straßen sollte gleichzeitig oder nachträglich zur Asphaltierung eine Verkehrsberuhigung umgesetzt werden. Dies betrifft beispielsweise die Donaustraße, die Friedelstraße, die Weserstraße und weitere Straßen des Radroutennetzes. Geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Kfz-Verkehrs sind modale Filter wie Diagonalsperren, Umwidmungen eines kurzen Abschnittes zu (für den Radverkehr freigegeben) Plätzen oder gegenläufige Einbahnstraßen. Die Einrichtung von Fahrradstraßen begrüßen wir, wenn gleichzeitig infrastrukturelle und verkehrsbehördliche Maßnahmen den Kfz-Verkehr minimieren. Als Zwischenschritt begrüßen wir es auch, wenn im Zeitraum zwischen Asphaltierung und Einrichtung der Fahrradstraße solche Maßnahmen getroffen werden.
Weiter möchten wir darauf hinweisen, dass nach §44 MobG der Durchgangsverkehr aus Radrouten rausgehalten werden soll.
Die Umwidmung von Straßen zu Plätzen stellt aus unserer Sicht ein geeignetes Mittel dar, um sowohl die Sicherheit der Radfahrenden und der Fußgänger*innen, als auch die Lebensqualität der Anwohner*innen zu erhöhen und gleichzeitig dem Bedürfnis nach Ruheorten im Kiez dienen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
für das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln“
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