Unter dem Titel „Neukölln fährt Rad“ haben das Bezirksamt Neukölln und Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey Neuköllner Radverkehrs-Initiativen und Interessierte zu einem „Runden Tisch“ am morgigen Mittwoch von 18 bis 20 Uhr ins Rathaus eingeladen.
Das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln begrüßt grundsätzlich, dass die Bezirksbürgermeisterin sich des Themas Radverkehr nun zum ersten Mal selber annimmt – wenige Monate vor der Kommunalwahl. Radfahrende in Neukölln erwarten aber nicht nur Dialogveranstaltungen, sondern wirksame Verbesserungen der Infrastruktur, vor allem im stark verdichteten Norden Neuköllns. Während nämlich im Süden in den letzten 9 Jahren rund 32 Kilometer an Radwegen gebaut wurden, kommt der Norden (innerhalb des Rings) auf insgesamt 5km. Das sind gerade mal gut 500 Meter Radweg im Jahr das heisst nur 15 Prozent der sanierten/gebauten Radwege in den letzten 9 Jahren liegen innerhalb des Rings.
Die Veranstaltung kommentiert daher vorab Saskia Ellenbeck vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln: „Es ist schlichtweg nicht akzeptabel, dass die Neuköllner Bezirksspitze sich im Jahr 2016 immer noch hinstellt und jegliche Radverkehrsanlagen an den zentralen Hauptstraßen in Nord-Neukölln wie Sonnenallee und Hermannstraße ablehnt. Das Nebenroutennetz ist in seiner jetzigen Umsetzung weder sicher, noch zügig befahrbar; eine Nord-Süd-Durchquerungsmöglichkeit des Ortsteils Neukölln fehlt vollständig. Das ist ein fahrradpolitisches Armutszeugnis. Wir fordern Radrouten, die auch von Kindern sicher befahrbar sind und dies geht nicht ohne Verkehrsberuhigung.“
Hinweisen möchten wir Sie auch auf die anstehende Kiezversammlung im Richardkiez, organisiert vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Richardplatz Süd:
Schluss mit Lärm und Abgasen – Wege zu einem verkehrsberuhigten Richardkiez
am Donnerstag, den 7. Juli um 18:00 Uhr in der Richard-Grundschule.