Neukölln hat ein Highlight mehr – einen wunderbaren modalen Filter findet man nun auf 150 Metern zwischen Wildenbruchplatz und Kanal. Rot-Weiße Poller verhindern seit Sommer 2019 die Durchfahrt für Autos an dieser Stelle. Das Ziel Kfz-Durchgangsverkehr zu unterbinden ist für den Abschnitt zwischen Wildenbruchstraße und Treptower Straße geglückt. Damit ist das Weigandufer an dieser Stelle auch Maßstab für viele weitere Fahrradrouten. Für uns ist nämlich klar, dass das obligatorische Fahrradstraßen-Schilder aufstellen nicht ausreicht um Radverkehr für viele Menschen zu gestalten. Daher fordern wir auch für den Abschnitt zwischen Wildenbruchstraße und Pflügerstraße Maßnahmen um den Durchfahrtsverkehr zu unterbinden. Ganz aktuell ist die Einbahnstraßenregelung auf Grund der Baustelle am Weigandufer eine gute Regelung, die auch nach der Bauphase sinnvollerweise beibehalten werden sollte. Dafür haben wir in einem Brief Herrn Hikel zum Handeln aufgefordert.
Weitere Baumaßnahmen folgen noch
Eine weiter Maßnahme ist die Verlängerung der Verkehrsinsel an der Wildenbruchstraße nach Norden. Nicht nur zu Fuß gehenden wird es danach deutlich leichter fallen, die stark befahrende Wildenbruchstraße zu queren. Die Verkehrsinsel lässt den MIV nur noch aus Richtung Treptow ins Weigandufer einfahren. Der MIV kann dann aus dem Weigandufer kommend nur noch Richtung Sonnenallee abbiegen. Wir denken, daß diese Regelung den Umweltverbund unterstützt und auch die Querung der Wildenbruchstraße erleichtert sowie die Sicherheit erhöht.
Diese Maßnahme sollte ursprünglich Ende 2019 fertiggestellt sein, doch wir brauchen Geduld bis Mitte 2020. Seit Oktober ist das Befahren des Weigandufers zwischen Wildenbruchstraße und Fuldastraße durch die Bauarbeiten am Uferweg sehr beschwerlich. Die hier derzeit durchgeführte Neugestaltung des wasserseitigen Gehwegs ist nicht unumstritten. Ziel der Maßnahme ist ein gepflasterter barrierefreier Fußweg. Dieser Weg ist Bestandteil eines Grünflächen verbindenen Fußwegenetzes (https://de.wikipedia.org/wiki/Innerer_Parkring) und hat somit Berlinweite Bedeutung. Das für die Umgestaltung des Weges die vorhandenen Sträucher und Gehölze komplett entfernt werden wurden, erregte Anwohnerproteste.
Der Sachverhalt ist ein Beispiel wie komplex derartige Maßnahmen werden können. Es zeigt sich, daß vieles doch vielfältiger betrachtet werden muss, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Zum Beispiel die Notwendigkeit einer Regenwasserversickerung der Gehwegfläche auf bzw. in die Grünfläche (https://www.regenwasseragentur.berlin/baeume-in-mulden), der schlechte Pflegezustand der Bestandsgehölze, komplexe Finanzierungsfragen, ältere Forderungen aus dem Bürgerbeteiligungsprozessen, die durch sich mittlerweile geänderte Rahmenbedingungen widersinnig erscheinen, zahlreiche Regelungen aus den Bereichen Naturschutz und Straßenbau und vieles mehr.
Der Bezirk reagierte auf die Bürgerforderungen, mit einem stark angepassten ökologisch orientierten Bepflanzungsplan entgegen. Der Erhalt der bestehenden Straßen begleitenden Grünflächen, wie von vielen Bürgern gefordert wurde, war wohl nicht möglich.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/ Sonnenallee sowie des Bezirks Neukölln. Außerdem unser Beitrag aus dem November 2018.