Wir haben alle in der BVV vertretenen Parteien zu den verschiedenen fahrradpolitischen Themen in Neukölln zu ihren Positionen gefragt. Diese Antworten werden nun hier wöchentlich vorgestellt.
Soll das Radfahren durch verkehrsberuhigende Maßnahmen auf den Nebenrouten gerade auch für Kinder und Ältere erleichtert werden?
Was wir darüber denken:
Autoarme Radrouten sind wichtige Elemente einer Fahrradstadt. Sie sollten für alle sicher nutzbar sein, die gerne Hauptverkehrsstraßen meiden, also gerade Kinder, Ältere oder auch Freizeitradler*innen. Da Fahrradrouten abseits der Kfz-Hauptverkehrsstraßen häufig auch Ausweichrouten für den KfZ-Verkehr sind, müssen sie durch geeignete Maßnahmen verkehrsberuhigt werden, um für Fahrradfahrende attraktiv zu sein. Die Idee, Radnebenrouten zu Fahrradstraßen zu machen, finden wir äußerst charmant und nehmen die CDU da einfach mal beim Wort.
Die Antworten der Fraktionen im Detail:
SPD: Unser Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten. Welche Maßnahmen wo ggf. ergriffen werden müssen, kann in der nächsten Legislaturperiode z. B. auch im Fahr-Rat diskutiert werden.
CDU: Auszug aus dem Wahlprogramm: Alle Verkehrsarten haben ihren Platz in Neukölln. Nur die Kombination von Auto, Rad, Bus und Bahn sorgt für gute Mobilität in unserem Neukölln.
Wir wollen sicheren Fahrradverkehr stärken . Wir fordern die Erprobung von Fahrradstraßen parallel zu Hauptverkehrsstraßen sowie mehr Fahrradparkplätze an den U- und S-Bahnhöfen. Fahrrad- und Autoverkehr sollen in viel befahrenen Gebieten – wenn möglich – getrennt werden.
Ergänzende Anmerkungen: Vor dem Hintergrund der städtebaulichen Situation – insbesondere in der Innenstadt unseres Neuköllns ist die durchgehende Anbringung von Fahrradstreifen an den großen Verkehrsachsen vermutlich nicht durchsetzbar. Im Klartext: Es gibt einfach zu wenig Platz. Dies gilt umsomehr, da die CDU für einen Verkehrsmix aus ÖPNV, Rad und PKW steht.
Grüne: Verkehrsberuhigende Maßnahmen kommen allen Verkehrsteilnehmenden – außer den Rasern – zugute. Nicht nur Kinder, Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen profitieren davon, sondern auch Anwohnende. Hier muss zwischen teuren baulichen Maßnahmen und einfacheren Maßnahmen – z.B. Kissen (Bodenschwellen) – abgewogen werden.
Die Linke: Zuvor Verkehrsgutachten/Prüfauftrag zur fußgänger- und fahrradfreundlichen Verkehrsführung einschl. Verkehrsberuhigung notwendig.
Die Piraten: Sehr viel. Insbesondere haben sich, z. B. in Mitte, Fahrradstraßen bewährt, die ansonsten von PKW nur als Anlieger befahren werden dürfen. Dieses Modell bietet sich auch für Neukölln auf den Nebenrouten an.
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