Einwohner*innenantrag „Schulwegsicherheit“

Sicher und selbstständig zur Schule in Neukölln

Einwohner*innenantrag zur Schulwegsicherheit in Neukölln

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Straßenbauprojekte an Schulwegsicherheit ausrichten
    Bei aktuellen Verkehrs- oder Stadtentwicklungsmaßnahmen im Umfeld (ca. 1 km Radius) von Schulen sollen immer Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Kinder und des Sicherheitsempfindens der Eltern ergriffen werden. Dazu gehören Parkverbotszonen zur Sicherung der Sichtbeziehungen (vor Schulen, an Kreuzungen und Ein- und Ausfahrten) und sichere Straßenübergänge durch Zebrastreifen, Maßnahmen zur Verringerung von Abbiegegeschwindigkeiten, Mittelinseln und Umwidmungen von Straßen zu Plätzen vor der Schule. In Nebenstraßen soll direkt vor Schulgelände-Zugängen Tempo 20 mit entsprechenden baulichen Maßnahmen eingerichtet und durchgesetzt werden. Straßen vor Schulen sollen außerdem so gestaltet werden, dass motorisierter Individualverkehr (MIV) weitgehend unterbleibt. Wir wollen, dass Kinder in Neukölln überall sicher und selbstständig mit dem Rad zur Schule fahren können.
  2. Pilotprojekt Schulstraße testen
    Das Bezirksamt wird aufgefordert binnen eines Jahres, an drei Standorten Pilotprojekte zur Schließung der Straße für den Kfz-Verkehr zu Schulbeginn und -ende („temporäre Schulstraße”) zu testen. Schulstraßen sollen sich von allen Zugängen bis zum nächsten Knotenpunkt erstrecken. Am Ende der Schulstraße sollten Haltezonen für die mit dem Auto zur Schule gebrachten Kinder errichtet werden.
  3. Überwachung im Umfeld der Schulen
    Im Umfeld der Schulen und entlang der Schulwege sollen Polizei und Ordnungsamt verstärkte Kontrollen (mind. einmal pro Woche pro Schule) des ruhenden und fließenden Verkehrs vornehmen. Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die am Anfang des Schuljahres derzeit schon durchgeführt werden, sollen konsequent fortgeführt werden. Insbesondere an Fußgänger*innen-Überwegen und an Kreuzungsbereichen sollen falsch geparkte KFZ umgesetzt werden, da sie massiv die Sicherheit von Kindern gefährden.
  4. Entwicklung von Maßnahmenplänen für alle Schulen
    Maßnahmenpläne zum schulischen Mobilitätsmanagement sollen mit relevanten Akteuren (z.B. Eltern, Erziehende, Schüler*innen, Schulleitung, Lehrkörper, Verbände) entwickelt und sukzessiv umgesetzt werden mit dem Ziel, dass Schüler*innen ohne Begleitung sicher mit dem Rad und zu Fuß zur Schule kommen können. Darüber hinaus sollen Sensibilisierungskampagnen unterstützt werden wie beispielsweise die Aktion „Zu Fuß zur Schule”.

Begründung

In Neukölln sind Schulen häufig wohnortnah. Bereits Kinder im Grundschulalter haben die Fähigkeit ihre Schule eigenständig zu Fuß oder auf dem Rad zu erreichen. Voraussetzung dafür sind jedoch sichere Wege, die in Neukölln oftmals nicht vorhanden sind. Ziel des Antrages ist es, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Sicherheit von Schüler*innen verbessert wird, so dass mehr Kinder den Schulweg selbstständig zurücklegen werden. Immer mehr Gemeinden machen gute Erfahrungen mit Maßnahmen, die zu weniger Kfz-Verkehr vor der Schule und damit zu sicheren Wegen für Fußgänger*innen oder Radfahrer*innen führen. Dies hat viele Vorteile: Kinder lernen, sich eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen, kennen ihre Quartiere besser und leben durch die zusätzliche Bewegung im Alltag gesünder.

Helft mit!

Ihr könnt den Einwohner*innenantrag auch runterladen und zusammen mit Nachbar*innen, Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen unterschreiben: Download (PDF)

Ausgefüllte Unterschriftenlisten bitte an:

per Post: Hans Hoffmann GmbH, Boschweg 10, 12057 Berlin
per Fax: 030 689797-20
per E-Mail: netzwerk@fahrradfreundliches-neukölln.de

Abgabestellen:

  • Nachbarschaftstreff Schillerkiez, Mahlower Straße 27, 12049 Berlin, Öffnungszeiten Mo–Fr 10–16 Uhr
  • Stadtteilbüro Reuterkiez, Rütlistraße 1, 12045 Berlin, Sprechzeiten: Dientags 9–13 Uhr und Donnerstags 14–18 Uhr

Weiterführende Informationen: